Das Alpenvereinsjahrbuch Berg 2014 kommt mit einem breiten Spektrum an Themen und einem frischen Layout im Magazinstil (Foto: Amazon).
Wie jedes Jahr gibt es auch gegen Ende 20013 das neue Alpenvereinsjahrbuch. Der Titel “Berg 2014” setzt einen klaren Focus, den sicher alle Kletterer, Bergwanderer und Alpinisten nachvollziehen können. Interessant finde ich schon die Optik, denn das DAV Jahrbuch 2014 hat nichts mehr von dem alten angestaubten Layout, das man noch vor einigen Jahren in der Hand hatte. Auch das große Format ist praktisch, denn so können sich die tollen Bergfotos gut entfalten. Aber natürlich hat das Buch auch im “Innenleben” hohe Werte, denn darin werden Themen wie die Alpenerschließung, Expeditionsberichte, Portraits von Bergmenschen und viele mehr angepackt.
BergFokus: Der “Druck” auf die Alpen – wieviel halten sie noch aus?
Die ersten Artikel und Seiten des DAV Jahrbuches widmen die Autoren dem Erschließungsdruck, dem die Alpen ausgesetzt sind. Dabei werden nicht nur der Klimawandel und die Energiewende als Faktoren erörtert, die die Alpen über die Jahre verändern, sondern auch die zunehmende Nutzung der Alpen als Ort für Events und Spaßtourismus. Mit welchen Folgen die Alpen dabei zu kämpfen haben und wie sich die Natur der Berge über die Jahre verändert haben, wird anhand von eindrucksvollen Fotos gezeigt.
Selbst eigentlich positive Zielsetzungen, wie der Umstieg auf “grüne Energie”, hinterlassen in den Alpen ihre Spuren, denn die Pumpspeicher- und Wasserkraftwerke liefern zwar Strom ohne CO2-Ausstoß, aber dennoch stellen sie immense Einschnitte in die Natur dar. Aus dem Grund stellt sich die Frage, ob es wirklich eine erstrebenswerte Alternative zur konventionellen Energiegewinnung ist, wenn man dafür die Natur auf andere Weise verändert und zerstört.
BergWelten: Schöne Ecken in den Alpen
Aber natürlich bietet das Alpenvereinsjahrbuch nicht nur Kapitel, die einen nachdenklich und teilweise sogar etwas traurig stimmen. Auch die schönen Stellen werden ausgiebig beleuchtet und so findet man unter dem Kapitel “BergWelten” eine schöne Sammlung an Berichten über die Hochschwab. Darunter auch Artikel über das Klettern in der Hochschwab und ein Portrait über den Extremkletterer Rudi Lindner, das mir besonders gut gefallen hat.
BergSteigen: Über Kletterregeln und Expeditionen
Das Kapitel “BergSteigen” widmet sich natürlich ganz der Praxis und zeigt im ersten Artikel gleich, wie Kletterer in der aktuellen Entwicklung auch Social Media und ähnliche Neuheiten nutzen, um auf ihre “Erfolge” aufmerksam zu machen. Die Inszenierung der Expeditionen und Besteigungen sind mittlerweile ein wichtiger Teil, wenn es darum geht, seinen Erfolg zu dokumentieren und Sponsoren zu gewinnen.
Mit großem Interesse habe ich auch den Bericht von Christoph Höbenreich über die Expedition durch Südgeorgien gelesen, denn durch Zufall habe ich gerade in diesem Sommer auch den Expeditionsbericht von Sir Ernest Shackleton verschlungen. So folgt die Expediton mit Christoph Höbenreich dem letzten Teil der Flucht von Shackleton und einem Teil seiner Männer, die nach der Durchquerung von Südgeorgien endlich wieder die Zivilisation erreicht haben – sofern man eine kleine Walfangsiedlung namens Stromness so bezeichnen kann.
BergMenschen, BergWissen und BergKultur
Diese drei Kapitel im DAV-Jahrbuch habe ich mir noch für die Weihnachtsfeiertage aufgehoben, aber ich bin sicher, dass auch darin sehr lesenswerte Berichte verborgen sind. Bei den “BergMenschen” geht es um Portrait von Menschen, die die Berge und das Bergsteigen lieben: Kei Taniguchi, Aleksandr Rutschkin, Erwin Schneider und Vroni Schrott.
Der Bereich “BergWissen” gibt neue Erkenntnisse der Lawinenkunde wieder, erörtert das Risiko beim Bergsport und bricht eine Lanze für die Anfahrt mit Bus und Bahn, um seine geliebten Berge zu erreichen. Ebenso findet sich in diesem Kapitel ein Beitrag über die Waldforschung in Bhutan, die es ermöglicht, die Armut in dieser Bergregion zu verringern.
Im Bereich “BergKultur” findet sich im Alpenvereinsjahrbuch eine ganze Reihe guter Artikel, deren Spektrum vom Bergsteigen in den Medien bis hin zum Stand des Alpenvereins am Anfang des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 reicht. Leider konnte ich diese Artikel noch nicht lesen, aber ich wollte auch diese Kapitel hier in meinem Blogpost über das Buch “Berg 2014” erwähnen.
Verfügbarkeit und Bestellung
Das Alpenvereinsjahrbuch findet man natürlich im Shop von Amazon:
Letzte Aktualisierung am 2023-07-17 at 02:33 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
BERG 2014 -. Alpenvereinsjahrbuch – Mit 256 Seiten in kompletten 4-Farbdruck ist das DAV Buch Berg 2014 nicht nur optisch ein Schmankerl für die Bergfreunde unter uns: Auch die Reportagen und Berichte sind sehr lesenswert und beleuchten alle Facetten rund um das Thema Berg.
