Ferngläser mit Bildstabilisator – darauf sollte man beim Kauf achten!
Kapitel in diesem Beitrag:
Im Bereich von Ferngläsern gibt es technisch nun schon lange wenig Neues. Eben bin ich allerdings auf eine technische Weiterentwicklung gestossen, die ich noch nicht kannte: Eine Bildstabilisierung bei Ferngläsern. Die Technik ist aus dem Bereich der Digitalkameras nun ja schon lange bekannt, aber ich war mir nicht bewußt, dass sie auch bei der Entwicklung von Ferngläsern berücksichtigt wird.
Das Problem: hohe Vergrößerung und Wackeln machen das Bild kaputt
Ein Fernglas wird in der Regel nach der Lichtleistung und der Vergrößerung ausgewählt. Menschen, die sich für die Vogelbeobachtung oder das Beobachten von Schmetterlingen interessieren, werden meist zu Ferngläsern mit einem großen Vergrößerungsfaktor greifen. Dabei musste man jedoch bisher immer einen Kompromiß zwischen der Vergrößerung und dem Wackeln und der dadurch entstehenden Undeutlichkeit des Bildes eingehen. Eine Montage auf einem Stativ kann hier zwar helfen, aber dies ist sehr unpraktisch, wenn man häufig den Beobachtungsort wechselt oder das Fernglas “mal schnell” mit auf einen Spaziergang oder eine Wanderung mitnehmen will. Das Mitführen von einem Stativ ist da extrem unhandlich und aus dem Grund auch nicht die bevorzugte Wahl.
Eine hohe Vergrößerung birgt also immer die Gefahr, dass leichtes Wackeln sich viel deutlicher auf das Bild auswirkt, als bei einer geringen Vergrößerung. Um dieses Manko zu umgehen, haben einige Hersteller ihre Ferngläser nun mit einem Bildstabilisator ausgestattet. Dabei sorgt eine Elektronik dafür, dass die Optik die Bewegungen des Beobachters nahezu in Echtzeit ausgleicht. Dafür ist natürlich auch eine Stromquelle nötig, die in Form von Batterien oder Akkus im Fernglas eingebaut ist. Die Funktion des Stabilisators ist bei den meisten Modellen “zuschaltbar”: Durch einen Knopfdruck wird der Stabilisator ein- und ausgeschaltet. So kann man Strom sparen.
Hersteller von bildstabilisierten Ferngläsern
Sucht man im Handel nach einem Fernglas mit Stabilisator, dann findet man Modelle von Canon, Fujinon, Zeiss und Sony. Für welchen Hersteller man sich entscheidet, hängt ein bisschen am Budget und an den Ansprüchen. Während die Modelle von Canon sehr gut im Preis-Leistungs-Verhältnis sind, kann man vom relativ teuren Zeiss-Modell optisch auch kompromisslose Güte erwarten. Sony bietet dagegen interessante Modelle, die sogar eine Aufzeichnung der Beobachtungen in Full-HD Video oder hochauflösenden Fotos – teilweise sogar in 3D – ermöglichen. Das Fujinon ist ein Fernglas, das zwar von dem Äußeren nicht berauschend aussieht, aber die Optik ist einigen Canon-Modellen überlegen.
Vorteile und Nachteile der bildstabilisierten Ferngläser
Die Vorteile der Ferngläser mit Stabilisator sind ganz klar, der Gewinn an Schärfe und Detailreichtum, den man erhält ohne zusätzliches Gewicht für ein Stativ mitzunehmen. Natürlich sind die stabilisierten Ferngläser etwas schwerer als nicht-stabilisierte Ferngläser, da sie ja Akkus und zusätzliche Elektronik enthalten, aber im Vergleich zum Gewicht eines Stativs kann man dieses zusätzliche Gewicht vernachlässigen. Weiterhin ist man wesentlich flexibler im Einsatz, wenn man mit einem Stabi-Fernglas unterwegs ist. Hätte man ein Stativ mit dabei, müsste man für jede Beobachtung das Stativ auspacken, aufbauen und ausrichten. Dies alles fällt weg, wenn man mit einem stabilisierten Fernglas unterwegs ist.
Damit kommen wir auch schon zu den Nachteilen, die die Stabi-Ferngläser haben: Man hat ein bisschen mehr Platzbedarf am Fernglas, da dort sowohl die Elektronik als auch die Akkus untergebracht werden müssen. Das heißt, diese Ferngläser sind etwas klobiger und ein wenig unhandlicher als die nicht-stabilisierten Konkurrenten.
Dazu kommt, dass die stabilisierten Ferngläser etwas empfindlicher sind und ein Herunterfallen weniger gut wegstecken, als ein normales Fernglas. Die bewegliche Optik ist gegen solche Einwirkungen natürlich weniger robust.
Ein letzter Punkt ist der höhere Preis, den man bei einem solchen Fernglas in Kauf nehmen muss. Es gibt zwar schon Modelle, die bei 300-400 EUR liegen, aber es gibt auch Top-Modelle von Zeiss, die über 2000 EUR liegen. Für unter 300 EUR wird man kein empfehlenswertes Fernglas mit optischen Bildstabilisator finden.
Weniger problematisch ist die Sache mit den Batterien: Natürlich ist der Bildstabilisator nur funktionsfähig, wenn er auch mit Strom versorgt wird. Aus dem Grund sollte man immer Ersatzakkus (hier meine Empfehlung) dabei haben. Aber selbst wenn die Akkus mal leer sind, kann man das Fernglas noch wie ein “normales” Fernglas nutzen. Der Bildstabilisator funktioniert dann einfach nicht und das Bild ist nicht entwackelt.
Fernglas-Einmaleins: Was bedeutet 15×15?
Bei den Ferngläsern findet man immer Angaben wie 15×15 oder 8×25 oder 18×50. Einsteiger und Anfänger im Fernglas-Bereich fragen sich dabei, was diese Angaben bedeuten. Um hier etwas Klarheit zu schaffen, möchte ich dies erklären. Die erste Zahl vo der “x” gibt Auskunft über die Vergrößerung des Fernglases und die zweite Zahl gibt Auskunft über den Durchmesser der Frontlinse in mm. Das heißt ein Modell mit der Angabe 18×50 hat eine 18-fache Vergrößerung und einen Frontlinsendurchmesser von 50 mm.
Warum die Vergrößerung wichtig ist, dürfte den meisten Leuten noch einleuchten. Warum aber der Frontlinsendurchmesser wichtig ist, das ist weniger schnell zu erkennen. Fotografen werden aber schon wissen, warum, denn auch bei deren Objektiven ist der Durchmesser der Frontlinse wichtig: Je größer dieser ist, umso mehr Licht kann die Optik einfangen. Bei einem Fernglas bedeutet dies, dass man ein lichtstärkeres Bild bekommt und mehr Farbigkeit im Bild hat. Besonders bemerkenswert ist dies bei Beobachtungen in der Dämmerung oder im Dunkeln. Ein lichtstarkes Fernglas hat dabei eine Funktion wie ein “Restlichtverstärker”, denn man sieht das Bild heller als ohne Fernglas.
Wer eine große Vergrößerung möchte, sollte also auch darauf achten, dass der zweite Wert bei der Angabe “AAxBB” nicht zu gering ist. Hochwertige Ferngläser zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Vergrößerung sondern auch durch ein lichtstarkes Objektiv aus.
Preise und Verfügbarkeit
Eine breite Auswahl an staibilisierten Ferngläsern findet man zum Beispiel auf Amazon. Dort findet man die Marken Nikon, Zeiss, Canon und Fujinon, deren Stabi-Ferngläser für Jagd, Reisen oder Sport wie Formel 1 verwendet werden können. Die Vergrößerung reicht dabei von 8 – 10 fach über Modelle mit 10 – 12 facher Vergrößerung bis hin zu Modellen mit bis zu 20-facher Vergrößerung. Dieses 20×60 Modell ist allerdings von Zeiss und kostet über 5000 EUR. Man findet jedoch auch Modelle für etwas über 300 EUR im Shop.
Wer etwas im gemässigten Preisrahmen sucht, kann sich folgende drei Modelle anschauen, die sehr gut von Kunden bewertet wurden:
- ALLWETTER FERNGLAS - Robust und speziell für den Einsatz unter herausfordernden Umweltbedingungen konzipiert - ideal für draußen auch bei härtesten Wetterbedingungen oder beim Einsatz auf dem Meer
- BILDSTABILISATOR + SEHR WEITER BLICKWINKEL - Der IS Bildstabilisator kompensiert unerwünschte Bewegungen und Wackler, sogar beim Schwenken oder aus einem sich bewegenden Fahrzeug oder Boot. Das Fernglas ermöglicht durch ein scheinbares Bildfeld von 60,3° das einfache Auffinden des Motivs.
- PRÄZISIONSOPTIK - Dank Porroprisma II Optik (Bildfeldebnungslinsen + Super Spectra Vergütung) ist ein klares Bild von der Mitte bis zum Rand + die Betrachtung des Motivs mit hoher Auflösung und präzisen Farben möglich. Die Frontlinse (⌀ 50 mm) liefert ein besonders helles Bild
Letzte Aktualisierung am 20.07.2023 um 23:05 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Canon 18×50 IS AW Fernglas – Das Conon 18×50 hat eine extrem hohe Vergrößerung und liegt dabei preislich noch deutlich unter 2000 EUR. Die 50mm Durchmesser der Frontlinse zeigen aber schon, dass das Fernglas nicht für die Hosentasche geeignet ist.
- Canon Ferngl.10x30 IS Stabilisator
- Canon Ferngl.10x30 IS Stabilisator
- Spezielle Anfertigung der Taschen für jedes Modell
Letzte Aktualisierung am 20.07.2023 um 23:05 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Canon Fernglas 10×30 IS Stabilisator – Deutlich preiswerter ist dieses 10×30 Fernglas von Canon, das auch über einen Bildstabilisator verfügt. Mit knapp 400 EUR ist es für den Einsteiger erschwinglich und bietet trotzdem ein klasse Bild.
- Fernglas mit optischem 12fach-Zoom, ein Dual-G-Objektiv und Full-HD-Aufzeichnung, in einem leichten, robusten Gehäusen
- Spritzwasser- und staubdicht Körper für die sorgenfreie Nutzung
- Dual 5.4MP Exmor R CMOS-Sensoren
Letzte Aktualisierung am 20.07.2023 um 23:05 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Sony DEV-50V Fernglas mit Aufnahme-Funktion – Ganz klar in der oberen Preisliga spielt das Sony DEV-50V mit. Das eine Zoomfunktion hat und damit Vergrößerungen von 0,8 bis 25 fach erlaubt. Das Besondere an dem Fernglas ist die Möglichkeit, das Bild in 3D als Film oder Foto festzuhalten. Die elektronischen OLED-Sucher geben dabei 1:1 wieder, was aufgenommen wird. Die Video-Aufnahmen in 3D mit Full-HD Auflösung sind in jedem Fall ein Alleinstellungsmerkmal, das derzeit kein mir bekanntes Fernglas liefern kann. Das Schmankerl oben drauf ist ohne Frage das die aktuellen GPS-Daten bei jedem Foto mit abgespeichert werden. Die Fotoauflösung liegt bei 20,4 Megapixel.