Gibbon Slacklines: was halten sie aus?
Die Slackline Sets von Gibbon sind weit verbreitet und werden auch von vielen Slackline-Profis bevorzugt. Wir möchten die Belastungsgrenzen der Slacklines hier erläutern.Gibbon gibt einige Grenzwerte an, die sich in unserem Fall auf das Gibbon Slackline Set mit 25 m Band und 5 cm Bandbreite beziehen. Das Set ist für Anfänger gut geeignet, wobei man als absoluter Neueinsteiger vielleicht sogar zum Funline Set mit 15 Metern Bandlänge greifen sollte, denn je kürzer die Slackline ist, umso weniger fängt sie an zu schwingen, wenn man drauf steht.
Aber nun zu den Belastungen. Von Gibbon ist zu erfahren, dass die Slackline im aufgebauten Zustand – je nach Spannung – eine Belastung von 7kN (700 kg) aufweist. Das heisst allein im Zustand ohne Slackliner auf der Line zieht schon eine ordentliche Kraft an der Line. Leute, die fürs Slacken einen Spanngurt fürs Gepäck nutzen möchten, sollten lieber zweimal nachdenken, ob das eine gute Idee ist. Ein Gepäckgurt wird im normalen Einsatz – wenn überhaupt – nur mit einer kleinen Ratsche gespannt und danach nicht noch zusätzlich durch einen Slacker belastet.
Springt nun ein Slackliner auf dem Band, dann wird das Band zusätzlich belastet (zumindest, wenn es sich um eine Slackline im Bereich von 15-25m Länge handelt). Hier entstehen teilweise sogar Kräfte über 10kn – also über 1 Tonne. Ob ein normaler Spanngurt oder ein Geländer, das man zum Befestigen nutzt, das aushält, darf bezweifelt werden. Nicht umsonst empfiehlt Gibbon nur Bäume zur Verankerung zu nutzen, die einen Durchmesser von 30cm oder mehr haben. Das entspricht einem Umfang von ca. 1 Meter oder mehr.
In den Belastungstests, die Gibbon durchgeführt hat, konnten die Einzelteile des Slackline-Sets Classic (25 m Länge/5 cm Breite) bis zu 5 Tonnen Belastung aushalten. Damit hat man auf jeden Fall ausreichend Sicherheitsreserven.
Aber auch Gibbon Slacklines können reissen. Dies sieht man hier im Video, in dem ein Slacker gerade aus dem Sprung im Sitzen auf die Slackline trifft, als sie reisst. Passiert ist nicht viel, aber die Highspeed-Kamera hält das Zerreissen in jedem Detail fest. Aus meiner Sicht ist hier jedoch nicht das Problem, dass die Slackline nicht den Sprung aushalten würde, sondern eher das Problem, dass der Slacker beim Aufbauen auf der rechten Seite das Band ohne Schutz um den scharfkantigen Betonpfosten gespannt hat. Belastungen über scharfe Kanten sind auch beim Klettern häufige Ursache für reissende Kletterseile – dort leider oft mit tödlichen Folgen. Aber hier nun das un-tödliche Video:
Im folgenden Video sieht man einen Zerreisstest, der mit einem Slackline-Band durchgeführt wird. Hier wird eine richtige Testapparatur genutzt, die langsam die Belastung steigert. Auf diese Weise kann man beaobachten, wo die Schwachstellen des Bandes sind. Weitere interessante Tests und auch Berechnungen der Belastungen einer Slackline in unterschiedlichen Szenarien, findet man auf SlackPro.de.
Und noch ein Reisstest, bei dem das Band jedoch nur einfach durch den Slackhhok gefädelt wurde. Daraus ergibt sich der kleinere Wert, bei dem das Band schon reißt.