Blau.de Nano SIM für das iPhone 5 selbst geschnitzt
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So musste es ja kommen. Am 21.9. – dem Tag, an dem alle Apple-Fanboys in diesem Jahr zuhause geblieben sind, weil das iPhone 5 ausgeliefert wurde – musste ich nur gaaaaanz kurz weg. Und was ist passiert? Es ist absehbar: Im Briefkasten lag ein Zettel von UPS, mit der schlichten Bemerkung, dass der Fahrer mich leider nicht angetroffen hat. Da UPS ja in der Regel nur an Werktagen ausfährt, hatte ich mich schon damit angefunden, das neue iPhone erst am Montag in den Händen zu halten. Aber am Samstag früh kam dann die Überraschung: Apple hat es sich wohl ordentlich Geld kosten lassen und alle 5er iPhones per UPS-Super-sonder-auch-am-Samstag-bring-Service verschickt. Und so hielt ich dann mein neues iPhone 5 auch nur mit einem Tag Verspätung in den Händen. Das “Unboxing”, wie es die Nerds nennen, ging relativ flott (ich habe kein Video und keine Fotoserie für Youtube davon machen müssen!) und so konnte ich das geringe Gewicht und das längere Display gleich schon vor dem Anschalten bestaunen.
Das Problem: Nano SIM von anderen Providern wie Blau.de
Nun kam aber das erste Problem – die Nano-SIM. Da ich mir seit Jahren keinen Vertrag mehr von der Telekom ans Bein binden lasse, bin ich mit Blau.de unterwegs. Der Nachteil von diesem Service, der auf dem ePlus-Netz aufbaut: Blau.de hat keinen Zeitplan, wann sie die Nano-SIM einführen möchten. Schon beim iPhone 4 musste ich mir aus dem Grund mit einer Schablone eine entsprechende Micro-SIM zurecht schneiden. Das hat auch sehr gut funktioniert. Bei dem Umstieg aufs iPhone 5 wurde der Karteneinschub wieder verkleinert, so dass nun eine Nano-SIM fällig wurde. Im Web und in verschiedenen Podcasts gab es Gerüchte, dass die Nano-SIM nicht nur in Höhe und Breite sondern auch in der Dicke angepasst werden müsste. Und dazu kam der Schreck, als ich feststellen musste, dass der Chip auf meiner SIM-Karte nicht so aussah, wie auf der PDF-Schablone. Meine SIM-Karte hat noch die alten Kontakte, die nicht wie diese Quadrate mit abgerundeten Ecken aussehen. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man es mit diesen alten SIM-Karten liber lassen sollte, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sie funktionieren würden, sehr gering sein. Aber ich ging das Risiko ein und hab mich an die Arbeit gemacht.
Auf dem Beifahrersitz mit Leatherman, iPhone 5 und Schablone
Dummerweise war an dem Tag, als das iPhone kam, auch gerade noch Verwandtschaftsbesuch angesagt, so dass ich mich auf dem Beifahrersitz im Auto mit den Sachen vergnügen musste. Mein Leatherman Wave Multitool hat eine Feile mit grober und feiner Seite und hat beim Zurechtfeilen von Micro-SIM auf Nano-SIM-Format gute Dienste geleistet. Den SIM-Karten-Einschub vom iPhone habe ich dann immer genommen, um zu testen, ob die Karte nun passt. Als es dann nach etwas 10-15 Minuten Feilen vollbracht war, kam der spannende Moment: Karte rein, iPhone an und … “Gesperrte SIM”. “Entsperren?” Ja, aber sicher! PIN eingegeben und fertig war die Sache!
Das Fazit: Blau-Nano-SIM im Selbstbau funktioniert super!
Egal ob die SIM oder Micro-SIM von Blau oder einem anderen Provider ist: Man kann die Nano-SIM durchaus selbst zurecht schneiden oder feilen. Und auch die alten SIM-Kartenmodelle mit dem anderen Kontakt-Muster auf dem Chip lassen sich problemlos nutzen. Man sollte nur vorsichtig sein, dass man nicht zuviel abfeilt, denn wenn die Karte im Slot herumpurzelt, wird es nicht mehr funktionieren. Also die Passung lieber häufiger mal prüfen, wenn man am Feilen ist.