Tunnelzelte – Vorteile und Nachteile im Vergleich

Die meisten Zelte, die man im Handel findet, sind in der Regel Tunnelzelte oder Kuppelzelte (auch Geodät genannt). Dies liegt daran, dass die Konstruktion einige Vorteile bietet, die viele Leute bevorzugen. Aber ganz kurz zur Frage “Was ist ein Tunnelzelt?”: Die Konstruktion dieser Zeltart ist – wie der Name schon sagt – einem Tunnel nachempfunden. Damit die Zeltplane darauf gespannt werden kann, wird die Tunnelform durch mehrere Gestänge in Bogenform gebildet, die nacheinander aufgestellt sind. Neben den “normalen” Tunnelzelten, die einen Tunnel bieten, gibt es auch Zelttypen, die zwei Bögen in der Konstruktion haben. In der Regel schlafen die Personen im Tunnelzelt parallel zum Tunnel. Nur bei besonders großen Zelten (zum Beispiel bei solchen mit zwei Tunnelbögen nebeneinander) ist es möglich, sich auch quer zur Tunnelkonstruktion hin zu legen. Für Kinder und kleinere Erwachsene ist dies vielleicht auch bei Zelten normaler Größe möglich.

Tunnelzelte sind sehr gut als Familienzelt geeignet

Familienzelte, die als Tunnelzelt konzipiert sind, haben meist die Liegefläche für die Eltern parallel zum Tunnel und die der Kinder quer zum Tunnel. Die Ausgänge werden in der Regel auch vorne und hinten am Tunnel eingerichtet, so dass das Vorzelt vom vordersten oder hintersten Bogen abgespannt wird. Dadurch entsteht meist eine Apsis, die viel Platz für Stauraum oder auch Sitzmöglichkeiten bietet.

Vorteile von Tunnelzelten

• Tunnelzelte haben meist ein sehr gutes Verhältnis zwischen Gewicht und Platzangebot
• die steilen Zeltwände bieten viel Platz für Kochstelle oder als Aufenthaltsbereich
• Tunnelzelte weisen meistens geräumige Vorzelte auf, die perfekt in die Zeltform integriert und so auch windstabil sind
• wird das Tunnelzelt längs zur Windrichtung aufgestellt, weist es eine gute Aerodynamik auf, die es auch bei Sturm stabil hält
• bei vielen Tunnelzelten ist das Außen- und Innenzelt miteinander verbunden, dadurch läßt es sich schnell aufbauen
• beim miteinander verbundenen Innen- und Außenzelt ist der Aufbau im Regen besser, da das Innenzelt nicht naß wird

Nachteile der Tunnelzelte

• ist das Zelt nicht genau längs zur Windrichtung aufgebaut, bietet es bei Sturm eine große Angriffsfläche durch die steilen Wände (bei wechselnder besonders Windrichtung problematisch!)
• die Tunnelzeltkonstruktion muss immer abgespannt werden, und mit Heringen im Boden verankert sein (schwer möglich bei felsigem Untergrund)
• das Zelt kann nur schwer umgestellt werden, wenn es einmal aufgebaut ist (wegen der Abspannung)
• die nötige Fläche, die man für das Zelt benötigt, ist aufgrund der Abspannung deutlich größer als zum Beispiel bei einem Geodätzelt

Anwendungsgebiete der Zelte

Die Tunnelzelte finden häufig Anwendung als Familienzelt. Das große Platzangebot und das geräumige Vorzelt sind hier beliebt. Aufgrund des geringen Gewichtes im Verhältnis zum Platz, sind die Zelte aber auch für Trekkingtouren, Rucksackreisen oder Fahrradtouren geeignet. Der bevorzugte Einsatzort sind windarme, warme Gegenden, wobei durchaus auch ein Regen kein Problem darstellt, da man in den komfortablen Zelten gut “ausharren” kann. Für den Einsatz in den Bergen sind die Tunnelzelte in der Regel weniger empfehlenswert, da man zum einen oft mit Wind rechnen muss und zum anderen der Boden meistens steinig und hart ist und ein Abspannen des Zeltes mit Heringen eine problematische Angelegenheit wird.

1-Personen-Zelte als komfortabler Biwaksack-Ersatz

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Zelten in Tunnelform, ist dies eines Biwaks. So bieten zum Beispiel MSR mit dem Hubba oder Vaude mit dem Bivi sehr kleine und leichte Tunnelzelte an, die man als komfortablen Ersatz für einen Biwaksack nehmen kann. Jedoch benötigt man auch für diese Zelte eine gewisse Fläche zum Aufbauen, die einem vielleicht bei mancher Bergtour fehlt, wenn man nur einen kleinen Felssims zum Übernachten nutzen kann. Ebenso fällt bei Bergtouren mit minmalem Gewicht natürlich auch der Gewichtsunterschied zwischen Biwaksack und 1-Personen-Zelt auf.

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