Newsletter fürs Blog: WordPress Plugin oder Cleverreach?
Kapitel in diesem Beitrag:
Ich habe schon eine ganze Weile mit dem Gedanken gespielt, einen Newsletter auf OutdoorShopper.net anzubieten. Es gibt viele interessante Nachrichten und auch tolle Produktempfehlungen, die sicher auch für den einen oder anderen Leser interessant sind. Nur kommen die Leser in der Regel über die Google-Suche und finden dann nur das, was sie explizit suchen. Einen Outdoor-Ausrüstungstipp, den ich vielleicht irgendwo ausgegraben habe, findet man als Leser als nur, wenn man weiss, was man sucht. Schöne “Neuentdeckungen”, wie ich sie bei anderen Blogs über die Newsletter-Funktion mache, konnte ich meinen Lesern aus dem Grund bisher nicht nahe bringen. Ein Zustand der sich nun ändern soll…
Die Entscheidung, nun endlich einen Newsletter einzubauen, habe ich dann doch getroffen. Die nächste Frage stellt sich aber direkt danach: Da der OutdoorShopper-Blog mit WordPress läuft, kann man entweder ein WordPress Plugin für Newsletter nutzen (die teilweise sogar gratis sind), oder man gibt die Arbeit der Nutzerverwaltung und des Newsletterversandes in die kompetenten Hände von einem Dienstleister.
Ich habe mir beide Wege angeschaut: Als Newsletter Plugin für WordPress kann man das Plugin Newsletter PRO von Stefano Lissa empfehlen. Es ist gratis (eine Spende ist aber Ehrensache, wenn man es dauerhaft nutzt!) und bietet die Double-Opt-In Möglichkeit, die man für deutsche Webseiten unbedingt nehmen sollte, wenn man keine Abmahnung erhalten will. Weiterhin kann man das Newsletter-Template in seinem WordPress-Theme-Design verwenden und so eine Wiedererkennung erreichen. Bestehende Empfängerlisten können als CSV importiert werden und so von anderen Newsletter-Diensten übernommen werden (wenn man umsteigen will). Die kostenlose Version des Plugins bietet schon viele Möglichkeiten. Wer die PRO-Version kaufen möchte, erhält noch folgende “Schmankerl”: Inhalte schützen für Premium-Abonnenten, Autoresponder, Follow-Up-eMails und einiges mehr. Aber wie gesagt: man kann das Plugin auch gratis nutzen.
Der Vorteil bei der Verwendung des Newsletter-Plugins liegt zum Beispiel darin, dass man die Nutzerverwaltung komplett auf seinem Server durchführen kann und man die Kundendaten so gesehen nicht aus der Hand gibt. Ebenso ist die Nutzung dauerhaft kostenlos – das heißt, selbst wenn man mal über 1000 Leser hat, so wird dennoch keine Gebühr fällig.
Der Nachteil bei der Lösung mit dem Plugin: Man muss sich doch etwas mit HTML auskennen, um das Template für den Newsletter zu stricken. Auch hat man keine Analysen über Klickverhalten, Zustellungsprobleme oder den Erfolg der Newsletter. Ebenso sind die Schritte und Einstellungen, die bei der Installation bis zum läuffähigen Newsletter nötig sind, doch recht umfangreich. Ich bin nicht neu im Bereich HTML/Wordpress/PHP, aber ich fand es doch recht anspruchsvoll, was man da alles tun muss, bis die Sache läuft. Letztendlich habe ich auch damit aufgehört und mir eine “einfachere” Lösung gesucht – und die kommt jetzt…
Ich muss gestehen: Die ist mein erster Newsletter, den ich in ein Blog integriere. Entsprechend wenig Aufwand wollte ich für diesen “Testballon” betreiben. Die Lösung von Cleverreach hat mir dabei recht gut gefallen. Zum einen bieten sie ein Gratis-Pakt, mit dem man bis zu 250 Empfänger verwalten kann und monatlich bis zu 1000 Newslettermails versenden kann (also zB 5 Newsletter an 200 Abonnenten). Erst danach wird die Sache “kostenpflichtig”. Für mich ist das perfekt, denn wenn ich mit der Sache beginne, komme ich mit den Einschränkungen gut hin. Wenn sich der Newsletter irgendwie als sinnvoll erweist, habe ich auch kein Problem damit, für die Sache etwas Geld in die Hand zu nehmen.
Ein weiterer Vorteil von Cleverreach ist, dass der Versand komplett von denen durchgeführt wird. Und zum Versand gehört bei Cleverreach nicht nur das hirnlose Versenden von Mails, sondern die Mails werden auf Rückläufer geprüft, dann weren alle Links im Newsletter mit Trackingcodes versehen und so kann man das Nutzerverhalten und die Wirkung des Newsletters sehr gut auswerten. Auch Split-Tests mit A-B Newslettern sind möglich. So kann man Änderungen am Newsletter auf Effektivität prüfen.
Der wichtigste Punkt von allen ist jedoch, dass die Einrichtung sehr simpel ist. Selbst ein Laie der keine Ahnung von HTML hat, kann mit Cleverreach einen Newsletter für sein privates Blog oder sein kleines Firmenblog in weniger als 30 Minuten einrichten. Wer die automatisierten eMails für Anmeldung, Abmeldung und Aktivierung des Accounts noch anpassen möchte, der kann noch mehr Zeit investieren, aber dies ist kein Muss. Alle Standart-Texte sind auf deutsch und auf Wunsch auch in Englisch vorhanden und auch das Double-Optin- und Opt-Out-Verfahren ist bei dem Service verfügbar. Die Codierung der Mails erfolgt mit UTF-8, so dass auch Umlaute und Sonderzeichen kein Problem darstellen.
Natürlich kann man bei Cleverreach neben dem simplen Newsletter auch weitere Features nutzen. Zum Beispiel Autoresponder oder automatisierte Mails, die an ein Datum oder an andere Zeitpunkte geknüpft sind. So kann man zum Beispiel Käufer von Produkten automatisch alle paar Tage nach dem Kauf mit Hinweisen und Tipps zum Produkt versorgen. Oder KFZ-Werkstätten können auf eine Jahresinspektion oder ähnliches hinweisen. All dies ist mit Cleverreach möglich.
Für die optische Gestaltung der Newsletter lassen sich vordefinierte Templates von Cleverreach nutzen, die nach bestimmten Themen vorsortiert sind. Diese sind aber recht “hausbacken” und aus meiner Sicht nicht toll vom Design. Alternativ kann man sich auch aus einer Reihe von Layouts eine Vorlage wählen (zum Beispiel Header und 2-spaltiger Text oder ähnliches) und dann die Grafiken per Wizard in die Vorlage einbauen. Damit ist eine kinderleichte Anpassung von diesen Groblayouts an das eigene Blog möglich.
Im Newsletter selbst ist eine Personalisierung der versendeten Mails mit Variablen möglich. Diese kann man selbst definieren und damit auch die persönliche Ansprache von Lesern realisieren. Und bevor man letztendlich einen Newsletter rausschickt, kann man ihn auf Spamverdacht prüfen lassen und damit checken, ob die Mail eventuell von Spamfiltern abgefangen wird.
Von der Funktionalität bietet der Newsletter-Service von Cleverreach aus meiner Sicht alles, was das Herz begehrt. Ich habe mich aus den oben genannten Gründen für den Service entschieden und nutze derzeit noch das Gratis-Paket.
Wer selbst auch einen Newsletter in sein WordPress Blog einbauen möchte, kann gerne mal bei Cleverreach vorbei schauen und mit dem Gratis-Paket ausprobieren.
Und wer gerne noch ein kleines Intro mit einem Überblick zu Cleverreach anschauen möchte, der wird bei diesem Video von Youtube fündig:
Update 29.7.2014: Es gibt für WordPress natürlich noch andere Newsletter-Plugins. Eines dieser Plugins ist “MailPoet Newsletters”. Zu diesem Plugin habe ich gerade auf dem Blog von servaholics.de gelesen, dass es eine Sicherheitslücke gab, die einen Angriff auf das Blog ermöglicht. Darüber kann Schadsoftware auf das WordPress-Blog installiert werden, die wiederum andere Blogs attackiert. Beim Angriff scheint aber auch die wp-config.php manchmal so unglücklich verändert zu werden, dass das Blog nicht mehr richtig läuft und mit einem PHP-Fehler “Parse error: syntax error, unexpected ‘)’ in /home/user/public_html/site/wp-config.php on line 91” aussteigt. Wenn man das Plugin einsetzt, sollte man auf die aktuelle Version updaten, da darin die Sicherheitslücke geschlossen ist.