Warum leuchten Glühwürmchen?
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Tagsüber fällt der braune, etwa einen Zentimeter kleine Käfer nicht auf. Er sitzt auf Blättern oder auf Baumrinde und sieht aus wie ein gewöhnliches Insekt. Doch in stillen Sommernächten tut sich etwas. Nach Einbruch der Dunkelheit beginnen die Käfer zu leuchten. Aus dem Hinterleib des Glühwürmchens scheint ein hellgrünes Licht. Wenn Leuchtkäfer zu tausenden ausschwärmen, erzeugen sie damit einen magischen Anblick. Doch warum leuchten Glühwürmchen überhaupt?
Warum leuchten Glühwürmchen?
Das Leuchten der Glühwürmchen ist im Grunde ein „Liebesritual“. Die flugunfähigen Weibchen klettern auf erhöhte Stellen wie Grasspitzen oder Blätter und versuchen mit ihrem Licht ein paarungsbereites Männchen anzulocken. Es gibt Leuchtkäfer-Arten, bei denen nur das Weibchen leuchtet – manchmal können auch beide Geschlechter Licht erzeugen. Während der Paarung selbst leuchten die Glühwürmchen allerdings nicht mehr.
Das Licht entsteht durch eine biochemische Reaktion im Hinterleib der Insekten, bei der die Zellen Lichtenergie freisetzen. Konkret: Der Naturstoff „Luciferin“ reagiert mit dem Enzym „Luciferase“. Das Ergebnis: Es wird hell!
Und dabei sind die kleinen Käfer sehr effizient. Etwa 98 Prozent der Energie wird tatsächlich zu Licht. Zum Vergleich: Bei einer Glühbirne gehen rund 95 Prozent der Energie als Wärme verloren. Nur 5 Prozent wird wirklich zu Licht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Hinterteile der Glühwürmchen beim Leuchten nicht heiß werden.
Wo und wann findet man Glühwürmchen?
Die Paarungszeit der Leuchtkäfer findet etwa Mitte bis Ende Juni statt. Ab 22 Uhr bis Mitternacht kann man das Leuchtspektakel an Waldrändern, auf Wiesen oder in der Nähe von Teichen und See- bzw. Flussufern beobachten. Vorausgesetzt, der Abend ist warm und möglichst windstill. Glühwürmchen meiden helle, laute Gegenden und Straßen.
Was fressen Glühwürmchen?
Ein weiterer Fun Fact: Leuchtkäfer-Larven fressen gerne Nackt- und Gehäuseschnecken. Dabei macht es den Käfern nichts aus, wenn die Schnecke mehr als zehnmal so groß ist, wie sie selbst. Sie injizieren Gift in ihre Beute und lähmen das Tier dadurch. Innerhalb von 30 Stunden können Glühwürmchen eine Schnecke vollständig auffressen.
So kannst du Glühwürmchen in deinem Garten anlocken
Wer das Leuchten der Glühwürmchen auch in seinem eigenen Garten genießen möchte, kann ein paar Dinge tun, um es den kleinen Leuchtkäfern gemütlicher zu machen. Dabei sollte man das Gras im Juni etwas höher wachsen lassen bzw. mit dem Rasenmähen warten. Glühwürmchen lieben wilde Natur.
Kleine Haufen aus Zweigen und Ästen sind ein gutes Versteck für Leuchtkäfer-Larven. Außerdem muss der Garten bei Nacht wirklich dunkel sein. Einer der Hauptgründe für den Rückgang der Glühwürmchen in Deutschland ist neben der Lichtverschmutzung auch der Einsatz von Insektengiften.