Was ist der längste Fluss der Welt?
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Die meisten würden wahrscheinlich vermuten, dass der Amazonas der längste Fluss der Welt ist. Doch aktuell stimmt das nicht. Mit 6.650 Kilometern ist der Nil der längste Fluss der Erde. Der Amazonas hat eine Länge von rund 6.400 Kilometern und ist dem Nil also dicht auf den Fersen. Tatsächlich könnte es passieren, dass der Amazonas den Nil eines Tages überholt, wie Forscher vermuten. In diesen Beitrag erklären wir dir, warum das so ist, und geben dir ein paar interessante Fakten über den Nil. Los geht’s!
Der Nil: Längster Fluss der Welt – 11 Fakten
- Gesamtlänge: 6.650 Kilometer
- Ursprung: In den Bergen von Ruanda
- Verlauf: Weiter über Tansania, Uganda, dem Sudan und Ägypten
- Mündung: 25 Kilometer nördlich von Kairo (Ägypten) bildet der Nil das 24.000 Quadratkilometer große Nildelta, das schließlich ins Mittelmeer mündet
- Einzugsgebiet: 3.255.000 Quadratkilometer
- An seinen Ufern entstanden die frühesten Hochkulturen der Menschheit, z. B. das altägyptische Pharaonenreich
- Fließt heute durch 26 Großstädte, 3 Seen und 2 Stauseen mit mehreren Nebenflüssen
- Einteilung und Blauer Nil (Oberlauf) und Weißer Nil (eigentlicher Nil)
- Fluss sorgt für gute Landwirtschaft – furchtbarer „Nilschlamm“
- Ägypten galt bereits im Römischen Reich als „Kornkammer“ und war ein wichtiger Getreideexporteur
- Tiere des Nils: Flusspferd, Krokodil, Waran, Nilhechte, Zitterwelse
Warum der Amazonas vielleicht bald der längste Fluss der Welt wird
Der Amazonas gilt als der wasserreichste Strom der Erde, ist aber trotzdem nicht der längste Fluss der Welt – noch nicht. Denn Forscher der amtlichen geografischen Institute aus Brasilien und Peru machten sich auf den Weg, um noch einmal ganz genau nachzumessen. Dafür suchten sie nach dem entferntesten Zufluss in den Hochanden – ja, nach jedem noch so kleinen Quell. Das Ergebnis: Der Amazonas ist nach diesen neuen Erkenntnissen rund 6.800 Kilometer lang und damit etwa 100 Kilometer länger als der Nil.
Tatsächlich ist es schwer, genau festzustellen, an welchem Punkt ein Fluss seinen Anfang nimmt und wo er endet. Wo genau beginnt der Schnee in den Bergen zu schmelzen, der den Fluss entstehen lässt? Außerdem kann das Süßwasser des Amazonas noch auf der Karibik-Insel Barbados nachgewiesen werden. Aber ein Fluss im Ozean? Die Debatte ist wirklich schwierig. Flüsse ändern ihre Verläufe, können wachsen oder sogar zeitweilig ganz austrocknen.
Die neuen Ergebnisse der aktuellen Vermessung des Amazonas wurden einem wissenschaftlichen Symposium in Rio übergeben. Die Frage lautet nun, ob die Daten anerkannt werden und künftige Geografie-Bücher umgeschrieben werden müssen. Wir dürfen gespannt sein.