Was ist der längste Fluss Zentralasiens?
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Der Tarim ist der längste Fluss Zentralasiens bzw. Innerasiens. Dies ist eine beliebte Frage in Kreuzworträtseln. Dabei kennt kaum jemand dieses Gewässer. In diesem Beitrag zeigen wir dir, was den Fluss Tarim so außergewöhnlich macht.
Der Tarim – Wissenswertes kurz und knapp
- Länge: Etwa 2.190 Kilometer
- Der längste Fluss Zentralasiens
- Land: Volksrepublik China
- Entstehungsort: Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang (westliches China)
- Versickerung: Der Tarim mündet nicht ins Meer, sondern versickert in der Wüste Lop Nor im östlichen Tarimbecken
- Einzugsgebiet: 1,2 Quadratkilometer
- Bevölkerung: An den Ufern des Tarim leben rund 10,5 Millionen Menschen
- Ursprüngliche Vegetation: Auenwälder und Euphrat-Pappeln
Tarim-Fluss: Bewässerungsprojekte führten zu einer ökologischen Katastrophe
Seit 1949 führte das Xinjiang Produktions- und Aufbaukorps zahlreiche Bewässerungsprojekte durch, um das Wasser des Tarim zu nutzen. Es wurden Kanäle in der Länge von 1.088 Kilometern gegraben und 206 Staubecken errichtet. Die Größe der Ackerflächen, die bewässert werden sollen, stieg allein im Jahr 1994 auf 776.600 Hektar.
Das endete damit, dass der Yarkant, ein Unterlauf des Tarim, kein Wasser mehr führte und rund 60 Prozent der dortigen Pappel-Bestände starben. Weitere Unterläufe bzw. Zuflüsse versiegten und das Grundwasser sank. Dadurch verschwanden die Ufervegetation und die heimischen Tierarten. Es kam vermehrt zu Sandstürmen und zur Ausbreitung der Wüsten Lop Nor und Taklamakan.
Die Regierung verfolgt jedoch Maßnahmen, um größere Wassermengen in den Tarim zu leiten, damit der Flusspegel wieder steigen kann. Das Projekt „Diverting water from north to south“, soll Wasser aus dem Fluss Ili durch einen Tunnel unter dem Tianshan-Gebirge in den Tarim umleiten. Welche ökologischen Folgen dieses Unterfangen haben könnte, ist bisher unklar.